Ein Tag als Hilfskraft im Surfcamp | Work and Travel Portugal

Vor exakt 7 Wochen und 4 Tagen bin ich in den Flieger nach Lissabon gestiegen, um meine Heimat, Familie, Freunde und den Alltag hinter mir zu lassen und in einem Surfcamp in Portugal zu arbeiten. Wie es dazu gekommen ist und warum ausgerechnet ein Surfcamp in Portugal, könnt ihr hier nachlesen.

Jetzt bin ich also da: Im ländlich ruhig gelegenen Da Silva Surfcamp in der Nähe des typisch portugiesischen Surferörtchens Areia Branca, nördlich von Lissabon.

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Das Camp

Als ich hier ankam, wusste ich überhaupt nicht, was auf mich zu kommt, ob das etwas für mich ist, ich dafür bereit bin und ob ich nach dem Abitur nicht doch lieber den direkten, sicheren Weg einer Ausbildung oder eines Studiums hätte wählen sollen. Dass ich mit meiner Entscheidung jedoch absolut alles richtig gemacht habe, sollte in den letzten Posts mittlerweile klar geworden sein.

Nirgends habe ich mich so schnell wohl gefühlt, wie hier. Sowohl Eigentümer, Mitarbeiter, als auch die meisten Gäste sind super offen, herzlich, unvoreingenommen und interessiert dich kennenzulernen und einfach eine tolle Zeit zu haben. Genau dieser Punkt ist denke ich auch das, was das Da Silva Surfcamp so einzigartig macht und warum so viele Gäste immer und immer wieder herkommen. Einfach das Gefühl ein kleines zweites zu Hause gefunden zu haben.

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So jetzt aber Mal zum eigentlichen Thema hier Fabi! Ich bin ja nicht zum Spass hier, sondern zum arbeiten! 😉

Der Vormittag als Hilfskraft

Wie ich im Post Arbeiten und Surfen in Portugal erzählt habe, wollte ich unter anderem raus aus der Routine zu Hause und weg von dem frühen aufstehen. Ersteres hat auf jeden Fall geklappt. Zweites … Eher nicht so.

Je nach dem, wann morgens der Pick-up der Surfschüler ist, findet auch das Frühstück statt. Der Pick-up variiert von Tag zu Tag, abhängig von den Bedingungen der Wellen. So kann es vorkommen, dass die Surflehrer mal um 8, um 9 oder, zu Freuden aller, auch mal um 11 Uhr die Gäste abholen. Eine 3/4 Stunde davor muss dann spätestens das Frühstück bereit sein.

Heißt: ist um 8 Uhr Pick-up stehen Bella (Interview mit Bella) und ich gegen 6:45 auf, einer fährt los und holt frische Brötchen in der Bäckerei im Ort, der andere bereitet das Buffet vor, so dass dann spätestens um 7:15 alle hungrigen Surfer und Nicht-Surfer in Ruhe draußen, mit wunderschönen Blick ins Tal, frühstücken können.

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Da zur Zeit Nebensaison ist und dadurch nicht so viele Gäste wie im Sommer da sind, kann einer von uns beiden Hilfskräften mit dem Surfkurs mitfahren und seine Boardkünste verbessern. Der andere bleibt im Camp und erledigt alle anfallenden Aufgaben.

Dazu gehören erstmal das Frühstück wieder abzuräumen, die Küche sauber zu machen, den Geschirrspüler anzustellen und wieder auszuräumen. Wenn das erledigt ist sind die zwei Bäder dran geputzt zu werden.

Anschließend wird dann geguckt, was noch so gemacht werden muss. Müll wegbringen, einkaufen gehen, Fliegenfänger auswechseln, Sonnenliegen sauber machen, Hängematten aufhängen, Blätter aus dem kleinen Pool angeln, die Tischtennisplatte abfegen, die Spuren der letzten Party- und/oder Filmnacht beseitigen, …

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Sollten an dem jeweiligen Tag Gäste abreisen, werden diese verabschiedet und zur Bushaltestelle im Ort gefahren. Anschließend müssen dann die Zimmer sauber gemacht werden: Betten neu beziehen, putzen und durchfegen und -wischen.

All das fällt nicht jeden Tag an. Man muss eben immer gucken, was am jeweiligen Tag zu tun ist. Zur Mittagszeit ist man damit dann aber meistens fertig, sodass ein paar Stunden Zeit sind, private Sachen zu erledigen, sich in die Hängematte in die Sonne zu legen, zu lesen oder auch einfach nichts zu tun.

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Die Nachmittagsangebote

Kommen dann die Gäste vom Surfen wieder, bieten wir je nach Wochentag verschiedene Aktivitäten an. Zum Beispiel fahren wir die Gäste montags oft zum Einkaufen. An anderen Tage gibt es die Möglichkeit Yoga am Strand zu machen oder auch die Fatum Surffactory zu besuchen, wo man sich ansehen kann, wie Surfbretter hergestellt werden.

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In Kombination mit der Surffactory fahren wir außerdem mit den Gästen einmal die Woche in den nächsten größeren Ort Peniche, um einige Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkte anzusehen oder in diversen Surfshops vom eigenen Surfboard zu träumen.

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Ein beliebtes Ziel ist auch die kleine mittelalterliche Stadt Obidos. Von der Stadtmauer aus kann man über die Dächer der weißen Häuschen gucken, in den Gassen in vielen niedlichen Geschäften stöbern, oder in einem der Cafés einige grandiose portugiesische Gebäcke probieren.

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Der Abend

Abends wird dann im Camp oft zusammen gemütlich gegessen und gequatscht. Zwei mal die Woche gibt es ein Barbecue für die Gäste. Dafür müssen Bella und ich einkaufen gehen, Salate, Grillgemüse und das Buffet vorbereiten und dafür sorgen, dass im Nachhinein in der Küche wieder alles so wie vorher aussieht. Anschließend wird in der Bar der Abend ausklingen gelassen. (Oder manchmal auch die Nacht gestartet 😉 )

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Da seit Anfang Oktober unser Barmann Thorsten wieder zurück in die deutsche Heimat zum eigentlichen Job musste, schmeißen Bella und ich nun als kleine Zusatzleistung auch die Camp-Bar. Aber mit aufregenden Kicker-Battles, Gleichgewichts-Trainings auf dem Balance-Board und interessanten Leuten und Gesprächen lässt sich das sehr gut aushalten.

Sind alle Gäste müde und zufrieden in den Zimmern verschwunden, schließen wir die Bar ab, bereiten einiges für das Frühstück vor, besprechen noch kurz den nächsten Tag und dann geht es auch für uns ab in die Betten.

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