Indonesien. Der Klassiker unter den Backpacking Zielen. Ein Land für Abenteurer, Reisesüchtige, Surfer, Yogis und und und. Hier kommt jeder auf seine Kosten und das ist lange kein Geheimnis mehr.
Auch ich wollte herausfinden, ob das beliebte Land hält, was es verspricht. Also bin ich nach meinem 3-wöchigen Aufenthalt in Sri Lanka weiter nach Indonesien gereist. Welche Tipps ich für euch habe und warum Bali nicht mehr hält, was es verspricht, könnt hier hier und jetzt lesen.
1. Java, Bali, Lombok, Flores – Meine Route
Java
Erster Stop war der Flughafen in Surabaya auf Java. Von dort ging es auf direktem Weg zum Mount Bromo und anschließend zum Mount Ijen. Über die Vulkanwanderung zum letzteren Vulkan habe ich einen Blogbeitrag verfasst. Hier findet ihr den Erfahrungsbericht. Die Vulkane sind beide sehr empfehlenswert!
Bei gutem Wetter ist die Aussicht wunderschön und der Mount Ijen ist auf seine Art besonders. Nachts leuchtet im Krater, aufgrund von Schwefelvorkommnissen, blaues Feuer. Vor allem die Arbeiter im Krater haben mich beeindruckt. Mehr dazu im Beitrag.
Bali
Nach diesen zwei spannenden Vulkanwanderungen war’s das auch schon mit der ersten Insel und weiter geht es auf die berühmte und beliebte Nachbarinsel Bali. Erster Stopp war vorerst einmal Ubud. Touristisches Zentrum, Yogametropole und Ort des guten Essens!
Von Ubud aus kann man mit dem Roller oder Taxiunternehmen ein paar schöne Ausflüge zu Reisfeldern und Wasserfällen machen. Ob Bali mich überzeugt hat, könnt ihr weiter unten im Abschnitt lesen.
Die Gili Inseln
Kurz vor Lombok liegen die drei berühmtesten Gili Inseln Indonesiens. Gili Tawangan (die größte) ist ohne Frage die beliebteste. Nachts verwandelt sich das Inselparadis in ein Partyparadis. Hier ist jede Nacht was los.
Für wen das nichts ist, der kann Gili T trotzdem genießen. Tagsüber lässt es sich prima mit dem Fahrrad die Insel umrunden und am Strand das entspannte Inselleben genießen.
Wer es ganz ruhig angehen lassen möchte und mal Abstand von allem braucht und einfach nur sein will, für den ist Gili Meno der richtige Ort. Hier ist absolut nichts los, abgesehen von ein paar Unterkünften, Cafés und Gruppen die Müll sammeln.
Die Insel trägt ein bisschen das Klischee mit sich herum, eine Flitterwocheninsel zu sein. Totaler Quatsch wie ich finde. Hier kann man sich auch als Single eine super schöne Zeit machen. 😉
Auf Gili Air, der dritten Insel im Bunde, war ich selbst nicht. Gili Air soll aber quasi eine Mischung aus beiden Inseln sein.
Lombok
Lombok liegt östlich von Bali und ist etwas unbekannter. Viele meinen Lombok wäre das Bali, wie es vor zehn Jahren war. Und wer noch das echt “Bali-Flair” erleben möchte, muss sich beeilen. Der Tourismus fängt nämlich auch hier auf Lombok so langsam an immer weiter zu wachsen. Bis zum aktuellen Zeitpunkt ist es jedoch noch wunderschön und ursprünglich.
Ein beliebter Ort ist Kuta, Lombok (nicht zu verwechseln mit der Party Metropole Kuta auf Bali). Hier lässt es sich wunderbar entspannen und die Natur genießen. Mit dem Roller kann man prima die Umgebung, die vielen schönen Strände erkunden und einige Surfversuche starten. Aus drei Nächten werden hier dann auch mal schnell sieben.
(Man kann hier auch super krank im Bett liegen. Habe ich für euch getestet…)
Flores
Von Flores hatte ich vor meiner Indonesien Reise noch nie etwas gehört. Erst auf Lombok hat jemand von der Insel erzählt und das man dort unbedingt eine mehrtägige Bootstour machen müsse. Er klang so begeistert, dass wir alle Pläne über den Haufen geschmissen haben und am nächsten Tag im Flugzeug nach Flores saßen. Labuan Bajo heißt der Ort dort. Schön ist was anderes. Es gibt eigentlich nur Tauchschulen und Touristeninformationen, die diese Bootstouren anbieten. Aber genau dafür waren wir ja da.
Die Bootstour dauerte 2 Tag und man hat diverse Zwischenstopps gemacht, um zum Beispiel mit Mantarochen schnorcheln zu gehen, bei Sonnenaufgang zu einem Aussichtspunkt zu laufen oder Komodowarane von Nahem zu beobachten. Geschlafen, gegessen und gelebt wurde an Deck mit einigen anderen Reisenden.
Wenn ihr Zeit habt, ist Flores ein MUSS!
Nochmal Bali
Und dann ging es auch schon wieder zurück nach Bali. Die letzten Tage habe ich im entspannten Surf-Ort Changgu ausklingen lassen, bevor es von Denpasar zurück nach Deutschland ging.
2. Regen oder Hitze? – Die perfekte Reisezeit
In Indonesien herrscht grob gesehen Mai bis September Trockenzeit und Oktober bis April Regenzeit. Ich war im Februar da, also zur Regenzeit und bin super zufrieden. Man muss zwar mit Regenschauern rechnen, aber die sind wenn dann nur für ein paar Minuten am Tag und auch recht erfrischend. Vorteil ist, das weniger los ist und man auch spontan Hostels und Touren buchen kann und die Orte nicht so überlaufen sind. Außerdem sind die Temperaturen noch ein wenig “angenehmer” als in der Trockenzeit.
Der einzige Nachteil lag darin, dass zum Beispiel die Sicht bei den Vulkanwanderungen nicht optimal war. In der Hauptsaison soll das überhaupt kein Problem sein. Da müsst ihr einfach gucken worauf ihr Wert legt.
3. Wie viel Zeit brauche ich für Indonesien? – Die optimale Reisedauer
Das kommt natürlich ganz darauf an, was man sehen will. Für die Route, die ich oben gezeigt habe, kann man 3 Wochen einplanen. Wer entspannter unterwegs sein und auch mal spontan irgendwo länger bleiben möchten braucht vielleicht 4 Wochen.
Aber auch in zwei Wochen kann man einen guten Einblick in das vielseitige Land bekommen. Man muss dann eben nur ein paar “Abstriche” machen und zum Beispiel Flores weglassen und sich auf weniger Inseln aufhalten. Außerdem ist bei weniger Zeit Planung nicht ganz unwichtig.
Ich bin auf Reisen eigentlich kein Fan von großer Planung, da spontan meist die schönsten Sachen passieren können, wie zum Beispiel der Trip nach Flores. Wenn man allerdings zeitlich eingeschränkt ist, aber so viel wie möglich sehen will, hilft es vorher grob festzulegen, wo man unbedingt hin will und wie viel Zeit man sich dort maximal nehmen will.
4. Das liebe Geld… – Meine Ausgaben
In Asien kann man ein Tagesbudget von 25-35 € ansetzen. Die Lebenserhaltungskosten können sehr unterschiedlich ausfallen. Auf Java ist das Leben zum Beispiel günstiger als auf Bali (Dort herrschen mittlerweile westliche Preise). In 4 Wochen habe ich ohne Flüge circa 700€ ausgegeben. Mit Unterkünften, Essen, Transport und Unternehmungen.
Mein Rückflug nach Deutschland habe ich einen Monat vorher gebucht und hat 450€ gekostet.
5. Hält Bali das, was es verspricht?
Jein. Bali war immer ein großer Traum von mir. Vor allem nachdem ich “Eat Play Love” mit Julia Roberts gesehen hatte, habe ich mir die Insel einfach nur paradiesisch und unglaublich spirituell vorgestellt. Auch im Internet und bei Bloggern wurde Bali immer hochgelobt. Dementsprechend hatte ich hohe Erwartungen an die Insel und geglaubt, das dort alles irgendwie magisch ist. Klingt doof, aber das war meine Vorstellung.
Ich würde nicht direkt sagen, dass ich von Bali enttäuscht war, aber es war einfach komplett anders, als gedacht. Was nicht zuletzt daran liegt, dass Balis Tourismus in den letzten Jahren stark geboomt ist und die Magie, die der Ort immer hatte, von neuen Cafés, Restaurants, Unterkünften Taxiunternehmen überschattet wurde. Man kommt nach Bali und erwarten ein Paradis. Das erste was ich gesehen habe waren McDonalds und Starbucks…
Trotzdem hat Bali mir wirklich super gefallen! Keine Frage. Es gibt Unmengen an unfassbar schönen, gemütlich und guten Restaurants und Cafés durch die man sich futtern kann und Geschäfte mit schönen Klamotten. Empfehlen kann man auch immer, sich einen Roller auszuleihen und über die Insel zu düsen. Denn hier findet man in meinen Augen noch immer ein Stückchen des ursprünglichen Paradises.
Bali hält nicht das, was es verspricht. Dafür bietet es aber etwas ganz anders. Vor allem Changgu hat es mir angetan. Das kleine Surfer-Örtchen hat eine super entspannte und angenehme Atmosphäre. Man kann sich dort nur wohlfühlen. Bali ist definitiv immer noch eine Empfehlung und ich werde auch nochmal dorthin reisen.
Wer aber auf der Suche nach dem ursprünglichen”magischen” Bali ist, sollte mal auf Lombok vorbeischauen. Der Tourismus ist auch dort stark am voranschreiten, wer sich beeilt findet dort aber noch das Paradis von dem immer alle reden.
Einige Bilder hat Niklas gemacht.