Arbeiten und Surfen in Portugal | Mein erstes Abenteuer

Moinsen Leude,

Wie bereits im letzten Post erwähnt bin ich aktuell, genau in diesem Augenblick im Da Silva Surfcamp in Praia da Areia Branca in Portugal.

Was zum Henker mach ich hier? Und wieso weshalb warum überhaupt.

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Also ich habe seit einigen Jahren darüber nachgedacht, was ich denn nach dem Abitur machen soll. Direkt weiter ackern und mir den Arsch absitzen in der Uni oder bei der Ausbildung? Nope. Kam für mich nie in Frage.

Ich wollte raus, wollte reisen und wollte im besten Fall surfen lernen. Hatte keine Lust mehr auf frühes aufstehen, die stetige Routine und diese träge Sicherheit, die einen immer und immer wieder einschränkt und müde werden lässt.

Deshalb stand für mich schon relativ früh fest ins Ausland auf reisen zu gehen. Die Komfortzone verlassen, neues ausprobieren, interessante Leute kennenlernen, Mauern abbauen und offener werden. Für mich war das einfach das einzig Richtige was in Frage kam.

Dann habe ich überlegt wohin es gehen soll und was ich dann dort machen kann.

Meine Kriterien:

  • es sollte dort warm sein (so dass ich surfen lernen kann hihi)
  • nicht zu weit weg
  • und günstig, da ich ja kein festes Einkommen hatte und demzufolge kaum etwas sparen konnte

So kam letztendlich für mich erstmal nur Südeuropa in Frage.

Ich habe wirklich lange, lange, lange überlegt was genau ich im Ausland machen kann.

Die Ideen:

  • Aupair? Ist nichts für mich und wird nie etwas für mich sein.
  • Freiwilligendienst? War mir schlicht weg zu kompliziert zu organisieren
  • Work and Travel? Joar wieso eigentlich nicht…

Da es wie gesagt aber möglichst günstig sein sollte, habe ich mich gegen eine Organisation entschieden und es alleine probiert. Achtung Spoiler-Alert: Es hat geklappt.

Ich als kleines Küstenkind und Windsurf-Fan, war schon immer vom Wellenreiten und dem Surf-Lifestyle fasziniert und habe mich deshalb entschieden in einem Surfcamp anzufragen, ob dort Hilfe benötigt wird und ich dort für ein paar Wochen oder Monaten arbeiten, wohnen und natürlich surfen kann.

18 unbeantwortete Anfragen, 8 Absagen, eine wage Zusage-und-dann doch-Absage später stand ich kurz vor der Verzweiflung und hab mich schon bei Rewe an der Kasse arbeiten sehen (no offense!).

Aber das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich habe es weiter probiert und siehe da:

“Ja wir brauchen noch jemand ab Anfang September. Wann kannste denn?”

Eine Nachricht vom Da Silva Surfcamp in Portugal.

Der Deal für 2 Monate: Ich darf dort wohnen, frühstücken, am Surfkurs teilnehmen, bekomme ein kleines Taschengeld und muss im Gegenzug das Team unterstützen.

Perfekt!

Aber auch nach diesem Moment des puren Glücks und der Freude, dass ich scheinbar doch eine Zukunft habe, musste ich hartnäckig bleiben, mehrere Mails schreiben, anrufen und nachhaken ob auch wirklich alles klar geht und auch den Kompromiss eingehen früher zu kommen, als ich geplant hatte.

Hieß: in einer Woche. Und ich war noch für 2 Tage im Urlaub in Norwegen. Ähm so schnell sollte das Ganze jetzt eigentlich nicht passieren.

Naja ich habe als ich zurück zu Hause in Rostock war, innerhalb von 4 Tagen einen Hinflug gebucht, Versicherungen abgeschlossen, war einkaufen, hab gepackt und mich von allen verabschiedet. Ganz nebenbei habe ich dann noch mit der großen Angst, dass das alles nichts für mich ist und ich mich dort überhaupt nicht wohlfühlen werde gekämpft und zwischendurch auch ans aufgeben gedacht.

Aber ich wusste tief im Inneren, dass es das Richtige für mich ist und ich das jetzt machen MUSS!

Und Zack! saß ich im Flieger nach Lissabon. Auf in mein kleines großes Work and Travel Abenteuer.

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Dort angekommen war meine Angst wie weggeblasen. Ich wurde vom Bus abgeholt, es wurde noch ein kleiner Abstecher in ein Café gemacht und danach ins Surfcamp gefahren, wo mir alles gezeigt und alle vorgestellt wurden. Unter anderem meine liebe Kollegin Bella (Blog: Bella im Glück).

Mittlerweile bin ich seit einem Monat hier und fühle mich unglaublich wohl und heimisch. Ich hatte noch kein einziges Mal Heimweh oder auf irgendeine Weise bereut diesen, für mich doch sehr großen Schritt, gewagt zu haben. Ich habe das erste Mal so wirklich meine Komfortzone verlassen, etwas getan was ich unbedingt wollte und auch dafür gekämpft. Und darauf bin ich unendlich stolz!

Das alles ohne Erfahrung oder  große finanzielle Mittel, sondern lediglich mit ein bisschen Mut, Geduld und auch ein wenig Glück.

Wie habe ich das organisiert/finanziert:

  1. um eine Arbeit gegen Kost und Logis gekümmert (Heißt: ein paar Stunden am Tag arbeiten und dafür dort wohnen und essen können) -> keine Kosten
  2. einen Hinflug gebucht -> ca. 130€, Kosten variieren stark nach Strecke, Reisezeit und wie weit im voraus man bucht (die günstigsten Flüge findet man sehr einfach  über Google Matrix)
  3. Auslandsreise-Krankenversicherung -> Provinzial -> ab 34,50€/Monat (es gibt noch viele andere Anbieter, informiert euch einfach, was am besten zu euch passt)
  4. Kreditkarte besorgt -> Mastercard X-TENSION der OstseeSparkasse -> ist mit dem Giro smart Konto für Schüler, Studenten und Auszubildende bei der OSPA kostenlos, ansonsten ist auch immer die DKB Kreditkarte zu empfehlen -> für alle kostenlos

Wie man sieht ist das kein Hexenwerk und man braucht auch keine Unsummen an Geld um auf Reisen zu gehen (vor allem nicht innerhalb Europas). Für 2 Monate wohnen und surfen in Portugal habe ich persönlich nicht mehr als 500€ eingeplant. (Inbegriffen Flug, Versicherung, Essen und Freizeitaktivitäten). Da ich das Glück habe und auch ein kleines Taschengeld bekomme für die Arbeit als Hilfskraft im Surfcamp, sind es letztendlich weniger als halb so viele Ausgaben. Und das ist fast nichts!

Der schwierigste Teil ist auf jeden Fall etwas zu finden wo man arbeiten und wohnen kann. Dafür braucht man etwas Geduld, Disziplin und Zeit. Aber wenn man dann endlich etwas hat, geht der ganze Rest von selbst.

Und glaubt mir Leute, all der Aufwand lohnt sich am Ende!

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All die schönen und wichtigen Erfahrungen die man im Ausland, auf Reisen oder generell, wenn man seine Komfortzone verlässt,  sind nicht zu ersetzten und lassen sich eigentlich mit keinem Geld der Welt bezahlen! Also raus da mit euch, wenn ihr glaubt, dass es etwas für euch ist und ihr euch weiterentwickeln und die tollste Zeit eures Lebens haben wollt!

Wenn ihr Fragen zum Thema habt, meldet euch gerne per Mail oder in den Kommentaren.

Ich bin jetzt noch einen Monat hier im Surfcamp und genieße meine Zeit. Das Abenteuer ist danach noch lange nicht vorbei. Ich bleibe gespannt und hoffe ihr seid es auch!

Aloha
Fabi

 

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